Massiv Open Online Courses – die neue Form sich online fortzubilden

In den letzten Jahren hat sich eine neue Form des Lernens und sich Fortbildens entwickelt bzw. weiterentwickelt. Mit sogenannten MOOCs, Massiv Open Online Courses, bieten immer mehr Universitäten gratis online Kurse an, um Menschen einen einfachen Zugang zu höherer Bildung zu ermöglichen. Bei solchen online Kursen, bieten Universitäten und auch vermehrt Firmen den Zugang zu Videoaufzeichnungen von regulären Hochschulveranstaltungen (meist Vorlesungen) oder extra für die online Kurse erstellte Anleitungsvideos gratis an. Jeder mit Zugang zu Internet kann sich prinzipiell anmelden und an einem solchen online Kurs teilnehmen.

Neben den Anleitungsvideos werden meist auch Text- oder ähnliche Ressourcen zur Verfügung gestellt und das Wissen auch auf die Probe gestellt. Oft müssen oder können, wie bei einem regulären Hochschulkurs, Hausübungen oder sogar Tests absolviert werden. Es gibt auch Kurse, die bei einer Abschlussklausur, welche auch online durchzuführen ist, das Verständnis des gesamten Kurses prüfen. Bei solchen Kursen erhält man oft sogar eine vom Lehrer unterschriebene Abschlussurkunde. Ein Kurs dauert dabei meistens wenige Wochen bis Monate.

Waren die Themengebiete früher eher technischer Natur (vor allem an Software Entwickler gerichtet), gibt es inzwischen zu fast jedem Thema einen online Angebot. Die derzeit wohl größten und bekanntesten Plattformen, welche solche online Kurse anbieten sind Coursera , Udacity und Khan Academy .

Coursera wurde ursprünglich von Professoren der Stanford University gegründet und ist ein Gemeinschaftsangebot von inzwischen über 60 internationalen Universitäten. Es werden Kurse in vielen verschiedenen Kategorien, darunter Kunst, Biologie, Wirtschaft, Medizin und Jus, angeboten. Die Hausübungen, welche immer zu lösen sind, werden mir Hilfe von Kollegenkontrolle (eng. peer review ) durchgeführt – jeder Studierende korrigiert also auch die Übungen seiner Kollegen. In Zukunft soll es auch Kurse (derzeit nur von US-Universitäten) geben, welche mit einer kostenpflichtigen Prüfung abgeschlossen werden können, um auch Leistungspunkte – in Europa wären das wohl ECTS-Punkte – für die Universität zu erhalten.

Bei Udacity handelt es sich um eine Firma, die unter anderem von Sebastian Thrun gegründet wurde und aus Informatik-Online-Kursen der Stanford-Universität entstanden ist. Die dort angebotenen Kurse sind vor allem technischer Natur. Neben Kursen zu Themen in der Informatik, Mathematik, Physik wird auch ein Kurs zum Thema “Wie gründe ich ein Startup” angeboten. Im Gegensatz zu Coursera werden die Hausübungen vom Server automatisch korrigiert (zumindest war das bei den Kursen die ich verfolgt habe der Fall).

Khan Academy wurde schon 2006 von Salman Khan gegründet und besteht hauptsächlich aus YouTube Video Tutorials zu verschiedenen Themengebieten. Ähnlich wie Coursera gibt es hier zu fast allen Themen Videos. Inzwischen wurde die Homepage etwas umgestaltet und man kann verschiedene virtuell Abzeichen verdienen. Auch hier gibt es kurze Test um gerade durchgemachte Themengebiete von Videos zu festigen, welche automatisch vom Server korrigiert werden.

Fazit : ich finde, diese neue Art des Studiums ist perfekt für Menschen, die sich neben der Arbeit fortbilden wollen – auch in nicht zu ihren Fachrichtung zählenden Gebieten. Als Vollzeitstudent habe ich einige Kurse neben meinem regulären Studium angefangen, aber mangels Zeit nie abgeschlossen (zumindest nie mit Abschlussklausur), da das Hauptstudium doch genügend Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem denke ich, dass es einfacher ist, neben der Arbeit zu lernen, als neben dem Lernen zu lernen ;). Sobald ich mit dem Studium fertig bin, werde ich mich sicher ab und zu mit Hilfe dieser Online-Kurse weiterbilden. Derzeit kann ich es aber jedem wissenshungrigen Mitmenschen empfehlen, der etwas Zeit entbehren kann!