IMG_20140512_140814 Dank einer konstant guten Gadget-Versorgung durch Microsoft, war letzte Woche ein kleines nettes Tablet in meinem Postkasten. Es hört auf den Namen Vivotab Note 8 und wird von Asus vertrieben. So weit so gut, der Clou liegt aber im unteren, hinteren Bereich des 8-Zoll großen Tablets: ein Digitizer (Stift), welcher verbunden mit der Wacom-Unterstützung ein wahrlich traumhaftes Paar abgeben.

Sehen wir uns das Gerät einmal von außen an:

Das Gerät wirkt im Vergleich zu einem Toshiba Encore wesentlich leichter, sieht aber wuchtiger aus. Das Design ist im schlichten Schwarz gehalten – kann man eigentlich nie etwas falsch machen. Auffallend ist der fehlende Windows Softkey-Button, welcher durch eine Windows-Taste auf der linken Seite ersetzt wurde. In der Praxis nutzt man dann eher die Windows 8 eigenen Startknöpfe auf der linken oder rechten Seite.

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Frontansicht – Senkrecht

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Frontansicht – Quer

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Seite – SD-Slot & Windows-Taste

Neben der Windows-Taste befindet sich ein Micro-SD Slot, welcher von Haus aus mit einer 8GB-Karte belegt ist, gefüllt mit Recovery-Daten. Man kann die Karte aber ohne Probleme entfernen, sollte sie jedoch sicher verwahren, da man laut Medienberichten keine zweite anfertigen kann (ohne etwaige Umwege). Per Micro-SD kann man den knapp bemessenen internen Speicherplatz von 32GB recht güngstig und schnell erweitern.

Leider hat Asus dem Tablet keinen eigenen Videoausgang gespendet, somit bleibt nur der Umweg mit Miracast – welches leider noch recht wenig verbreitet ist.

Die Lautsprecher auf der Rückseite können durchaus einen ganzen Tisch mit Freunden beschallen, sie neigen aber zum Übersteuern und die hohen Töne sind dominierend. Mit (guten) Kopfhörern spielt aber der Soundchip des Vivotab groß auf und eine nachträgliche Kalibrierung des Equalizers entfällt somit.

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Das Displayglas neigt leider zum Verschmieren, das kann selbst Asus besser und somit ist ein fast tägliches Abwischen leider Pflicht. Die Helligkeit liegt im passablen Bereich, wie auch das Spiegeln im Freien. Die Auflösung liegt auch im Durchschnitt mit 1280 x 720 px, Schriften werden aber durchwegs scharf dargestellt.

Softwareseitig geht es ähnlich gut weiter:

Windows 8.1 lässt sich mit dem Digitizer dermaßen gut bedienen, dass man eigentlich das Tablet nicht mehr weglegen möchte. Programme starten schnell und ohne Verzögerung, auch mehrere offene Programme bringen das kleine Tablet nicht aus der Ruhe.

Startet man das Tablet, ist es schon nach wenigen Sekunden bereit. Hier kann man auf die verbesserte Performance der internen SSD tippen und eventuell einem schnelleren Arbeitsspeicher. Frisch aufgesetzt, hat Asus nur 4 vorinstalliert – welche sich auch einfach entfernen lassen. Im Desktopmodus ist zusätzlich noch die Bedienungsanleitung verlinkt, sehr praktisch.

Die Akkulaufzeit ist nach rund einer Woche testen wirklich nicht auf Höhe der Zeit, hier könnte der Wacom-Digitizer daran schuld sein oder noch fehlende Treiber-Optimierungen. Im Dauerlauf kam ich auch ungefähr 5-7 Stunden, einen Uni-Tag hält es also locker durch – muss aber am Abend sicherheitshalber an die Steckdose.

Die wahrscheinlich coolste Funktion ist trotzdem der Eingabestift verbunden mit dem Wacom-Digitizer. Er kann bis zu 1024 verschiedene Andrückarten unterscheiden, am leichtesten kann man diese so erklären: Drückt man den Stift fester an, beim Schreiben – wird der Strich auch dementsprechend dicker und umgekehrt.

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Schade, dass Asus kein wirkliches Zeichenprogramm mitgeliefert hat um die Macht eines solchen Tablets zu demonstrieren (in dieser Preisklasse auf jeden Fall unerreicht). Ich habe es mit OneNote und dem Zeichenprogramm von Microsoft Fresh Paint probiert und die Eindrücke überzeugten mich wirklich. Wenn man als gebrandetes Kind von PDAs und iPaqs aufeinmal so ein System testet, ist man einfach nur hin und weg.

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Richtige Zeichenprogramme habe ich noch nicht gefunden, aber für den Daily-Use ist der Stift schon sehr praktisch, da man im Desktop Modus die Fingerbedienung so gut wie vergessen kann. Endlich kann man die wahre Windows 8 Vision erleben (rund 2 Jahre nach Release?) und beide Welten verbinden. Auf der Couch im Modern-UI (Metro) Modus surfen und „touchen“, auf der Uni Vorlesungs PDF-Dokumente ansehen und mit dem Stift Notizen notieren.

Zusammenfassend kann ich zu diesem Tablet nur eine klare Empfehlung abgeben. Die Kombination von Pen & Touch ist dermaßen gut gelungen, dass man es gar nicht mehr weglegen möchte. Sieht man sich auch noch den Preis von rund 300€ an, findet man zwar billigere aber kaum bessere Tablets. Möchte man aber auch Zeichnen, kommt man in dieser Preisklasse kaum am Vivotab Note vorbei.