Als ich letztes Jahr mein Surface 3 bekommen habe war ich begeistert wie gut Windows 10 funktioniert und habe dann auch viele meiner täglichen Tätigkeiten auf dem Tablet erledigt. Eine Funktion, die sicher auch anderen fehlt, ist eine gute Suchfunktion. Optimalerweise tippt man etwas ins Suchfenster und in wenigen Sekunden hat man die gewünschten Files schon gefunden. Die Suche auf Windows präsentiert einem erst einmal einen sehr langsamen grünen Fortschrittsbalken und wenn der endlich mal fertig ist, kann es sein, dass die Suche trotzdem keine Ergebnisse liefert. In diesem Post möchte ich ein paar Use Cases mit euch teilen, die dir das Tool Everything von voidtools sehr erleichtern wird:

  • Fortgeschrittene Suche mit Regex
  • Hinzufügen von Netzlaufwerken
  • Filter anlegen und verwenden

Installation

Der Installer kann von der oben verlinkten Seite herunter geladen werden, ich habe Everything-1.3.4.686.x86-Setup.exe (English) ausgewählt. Es gibt aber auch mehrsprachige Setup Dateien. Eine lange Liste von Sprachen wird unterstützt, darunter natürlich auch Deutsch. Beim Installieren habe ich überall die Standard Settings verwendet. Wichtig sind vor allem Install Everything service und Automatically index fixed NTFS volumes, damit alles schnell läuft.

Beim Installieren hab ich einfach die Default Settings verwendet.

Beim Installieren hab ich einfach die Default Settings verwendet.

Beim Installieren hab ich einfach die Default Settings verwendet.

Beim Installieren hab ich einfach die Default Settings verwendet.

Everything vs. Explorer

Wie ich oben schon erwähnt habe finde ich die Geschwindigkeit der Windows Explorer Suche nicht gerade umwerfend. Ihr kennt das wahrscheinlich ja, wenn man etwas in die Suchleiste eingibt, kommt der grüne Ladebalken. Der wandert dann ganz langsam nach rechts und oft wird die gesuchte Datei dann trotzdem nicht gefunden.

Suchinterface im Explorer.

Suchinterface im Explorer.

Suchergebnis im Explorer.

Suchergebnis im Explorer.

Die Suche in Everything hat mich da sehr positiv überrascht. Sobald man den Suchbegriff eingibt, ist das Ergebnis auch schon da und das obwohl das Indizieren nachdem ersten mal Starten auch nur wenige Sekunden dauert.

Suchinterface von Everything.

Suchinterface von Everything.

Sucheinstellungen

Da es unter Tools > Options sehr viele Einstellungen gibt, zeige ich euch einfach welche ich gewählt habe und ich welche ich sonst noch für interessant halte.

Allgemeines

Unter General kann man allgemeine Einstellungen ändern, z.B. die Sprache umstellen oder überhaupt ein anderes Sprachpaket herunter laden. Die allgemeinen Settings haben auch einige Unterpunkte, mit denen man Dinge am User Interface ändern kann. Eine Einstellung, die ich sofort geändert habe, findet man unter General > Results. Hier habe ich Open path with double click angehakt, so kann ich den Ordner in dem sich die gefundene Datei befindet einfach aufmachen, ohne rechts klicken zu müssen. Man kann sich sogar die Farben und Schriften umstellen und Keyboard-Kürzel anlegen.

Everything Einstellungen.

Everything Einstellungen.

History

Beim Punkt History habe ich „Enable search history“ angehakt, da ich oft dieselben Dateien noch einmal suche.

Indeces

Bei diesem Unterpunkt kann man relativ flexibel einstellen, was alles indiziert werden soll. Ich habe zum Beispiel interne Festplatten inkludiert (Auto include new fixed volumes) aber externe Festplatten und USB Devices nicht (Auto include new removable volumes). Bei den Ordnern (Folders) kann man zusätzlich Ordner auswählenund weiter unten erkläre ich wie man somit Netzlaufwerke in die Suche einbinden kann. Es gibt auch noch die Punkte File Lists und Exclude wo man einzelne Ordner aus dem Index ausschließen kann. Dies kann ganz nützlich sein wenn man einen Ordner mit vielen (> 1000) kleinen Dateien hat, den man sowieso nie durchsuchen will, weil dann das Indizieren schneller wird.

Andere Einstellungen

Es gibt auch noch Einstellungen mit den Namen ETP/FTP Server und HTTP Server, damit hab ich mich aber selber noch nicht beschäftigt.

Nicht nur unter Options gibt es Einstellungen, es haben sich auch noch ein paar andere in dem Tool versteckt. Diese Einstellungen betreffen vor allem die Suche selber.

View > Filters anhaken: Dann kann man rechts auswählen welche Dateiarten gefunden werden sollen

Auch im Menüpunkt Search gibt es einige Optionen, die man einschalten kann, z.B. ob die Suche auf Groß-/Kleinschreibung achten soll, ob das ganze Wort gleich sein muss usw. Man kann auch Regex einschalten (wie man das verwendet habe ich weiter oben erklärt), nach Dateitypen filtern und eigene Filter erstellen (siehe oben).

Meine Lieblingsfeatures

Fortgeschrittene Suche mit Regex

Oft weiß man nicht mehr genau wie eine Datei heißt, die man suchen möchte. Manchmal gebe ich meinen Dateien deutsche oder englische Namen. Wenn ich also die Doku für ein Projekt suche, müsste ich nach „Dokumentation“ und „Documentation“ suchen. Dafür kann man Regular Expressions nutzen.

Fortgeschrittene Suche mit Regex.

Fortgeschrittene Suche mit Regex.

Netzwerkordner hinzufügen

Wenn man nicht nur fixe Festplatten eingebaut hat, sondern auch externe Festplatten oder Netzlaufwerke verwendet muss man diese zuerst als Ordner hinzufügen um diese durchsuchen zu können. Das kann man bei den Optionen unter Indeces > Folders machen.

Netzwerkordner hinzufügen.

Netzwerkordner hinzufügen.

Filter anlegen und verwenden

Zusätzlich zu bereits bestehenden Filtern (im Menüpunkt Search) kann man selber Filter mit verschiedenen Voreinstellungen anlegen. Welche Möglichkeiten es gibt kann man sich unter Help > Search Syntax ansehen. Ich habe mir einen einfachen Filter angelegt um als Ergebnis nur PDF Files zu erhalten.

Filter für pdf Files.

Filter für pdf Files.

Help

Selbst im Unterpunkt Help gibt es nochmal einige nützliche Dinge. Es gibt Hilfen zu den Themen Search Syntax, Regex Syntax und Command Line Options.

Bei Search Syntax gibt es einige sehr hilfreiche Hinweise, z.B. die Modifiers. Wenn man seinem Suchbegriff „file:“ oder „folder:“ voranstellt, werden nur Dateien bzw. Ordner gesucht. Auch die Funktion „ext:“ (für Extension – Dateiendung), die ich oben bei meinem PDF Filter verwendet habe, habe ich dieser Hilfe entnommen.

Sonstiges

Dafür, dass Everything eigentlich eine relative einfache Aufgabe hat, nämlich Dateien suchen und finden, ist es recht umfangreich. In diesem Artikel habe ich mal die wichtigsten Einstellungen und Features zusammen gefasst, aber wer sich näher damit befassen will, sollte auf jeden Fall auch mal die Support-Seite von Everything durchstöbern. Etwas Spannendes, mit dem ich mich aber selber auch noch nicht befasst habe ist, dass man Everthing auch von der Command Line bedienen kann und dabei sehr viele Optionen hat.